Biodiverses Engagement für Wildbienen


Jeder Eingriff des Menschen in die Natur hat Folgen, gute wie schlechte, besonders in Agrarlandschaften wie hierzulande. Als ökologischer Verteilnetzbetreiber sind wir uns dessen bewusst und unterstützen auf den Grünflächen unserer Umspannwerke daher aktiv die regionale Biodiversität: Hier blüht und summt Artenvielfalt!

Meist finden sich in Deutschland Glatthaferwiesen unter Umspannwerken, aber wo stattdessen auf Magerwiesen Wildpflanzen und Wiesenkräuter blühen, herrscht eine artenreichere Insektenfauna und ein nachhaltigeres Ökosystem. Deshalb gilt für naturenergie netze: zurück zur heimischen Natur. Ziel der Grünpflege unter den Strommasten und rund um die Transformatoren unserer Umspannwerke ist es, vor allem mit Regiosaatgut die Vielfalt an heimischen Blühpflanzen zu erhöhen und in Kombination mit weiteren Maßnahmen so vermehrt Insekten anzusiedeln.

Denn ohne wildlebende Insekten könnte die Natur irgendwann regelrecht „Probleme“ kriegen – und unsere pflanzliche Ernährung einseitiger werden. Sicher, bei sogenannten Nutzgräsern wie Weizen oder Mais besorgt der Wind die Bestäubung, andere Pflanzen wie etwa Kartoffeln sind Selbstbestäuber. Aber ganz viele Pflanzen brauchen tierische Bestäuber, zum Beispiel fast alle Obst-Arten. Hier setzt naturenergie netze bei seinen Umspannwerken an: Zum einen wird sich durch das biodiverse Engagement der ökologische Wert von deren Grünflächen erhöhen, zum anderen werden Nisthilfen neben der regionalen Flora auch die heimische Fauna mit Hauptaugenmerk Wildbienen unterstützen.

Grün ist nämlich nicht gleich Grün. Schon schmale Blühstreifen, wo sich Wildkräuter und Wiesenblühpflanzen ein Stelldichein geben, beherbergen eine weitaus artenreichere Insektenfauna als Agrarflächen, zu denen eben auch die Glatthaferwiesenflächen von Umspannwerken zählen. In der Vergangenheit haben wir dort vielfach schon – je nach technischer Anlage – die Mahd und das Mulchen pro Jahr auf nur drei Mal reduziert. Denn schließlich gilt, dass die Vegetation nicht in die technischen Anlagen hinein wachsen darf, da sonst technische Probleme auftreten könnten. Aber diese Flächen werden bei naturenergie netze nun noch mehr „extensiviert“ und auf ihre Art „umgewandelt“ – statt von einer Spannungsebene zur nächsten von 08/15- zu biodiversem, regionalem Grün.


Manches ist für den vorbeikommenden Spaziergänger oder Radfahrer offensichtlich, manches nicht. Denn einige wichtige Pflanzenarten für die hiesigen Wildbienenvorkommen sind bereits auf den Grünflächen unserer Umspannwerke vorhanden – etwa in Wildhecken. Doch auch für die übrigen Gehölze gilt nun wie bei den Wiesen ganz konsequent: heimisch statt importiert. Das hat hier wie dort seinen Grund. Zahlreiche Insekten können nämlich mit „exotischen“ Blüten nichts anfangen. Viele Wildbienenarten sind auf die Pollen einer ganz bestimmten Pflanzenfamilie oder -gattung angewiesen. Einige benötigen sogar Pollen einer ganz bestimmten Pflanzenart, um ihre Nachkommen zu versorgen.


Auch wenn man das beim Vorbeiradeln oder -spazieren so wohl schwer im Einzelnen wird beobachten können, ein neugieriger Zaun-Stopp lohnt sich doch: um etwa Ausschau nach Wildbienen-Spiralen zu halten. Das sind künstliche Nistmöglichkeiten aus natürlichen Materialien, die wir in manchen Umspannwerken anlegen. Hierfür wird eine Trockenmauer aus Bruchsteinen spiralförmig angeordnet und mit ungewaschenem Sand oder sandigem Lehm gefüllt. So entstehen Lebensräume für jene Wildbienenarten, die bevorzugt in Böden oder Böschungen, zwischen Steinen und in vertikalen Lehmfugen von Trockenmauern nisten. Auch vielen weiteren Insekten bietet die Wildbienen-Spirale einen adäquaten Lebensraum.

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